Palawan – Smaragdgrünes Wasser und weiße Strände

  • Sun, 06 May 2018 02:00:13 +0000 - Reise – Philippinen Magazin


    Matonic island

    Smaragdgrünes Wasser und weiße Strände, eine filmreife Kulisse für James Bond, Karstlandschaften und unberührte Natur: Die Insel Palawan ist mit seinen vielen vorgelagerten kleinen Schwestern eine der schönsten, ursprünglichsten und wildesten Gegenden der Philippinen.

    Matonic Island ist eine der zahlreichen kleineren Inseln rund um Palawan.

    Kalksteinfelsen säumen die beiden Seiten des schmalen Laguneneingangs. Sie stehen senkrecht in die Höhe. Schlingpflanzen und kleine Bäume überwuchern sie. Meterlange Lianen reichen fast bis ins Wasser. Die letzten Boote mit Touristen haben die Lagune auf Miniloc Island – eine vorgelagerte Insel vor der Hauptinsel Palawan – verlassen, sie fahren wieder aufs offene Meer, als Jose den kleinen Außenbordmotor abstellt.

    Geräuschlos gleitet seine Bangka, ein philippinisches Fischerboot, in die verwunschene Lagunenlandschaft. Diese zieht sich weit ins Innere der kleinen Insel. Jose steuert das Boot in eine kleine Bucht. „Die Big Lagoon. – Willkommen im Paradies!“, sagt der 26-jährige Bootsmann und wirft den Anker ins smaragdgrüne Wasser. „Springt rein! Erfrischt euch! Wir bereiten unterdessen das Essen vor“, sagt Sean, der an Bord so etwas wie ein Mädchen für alles ist.

    Das lassen sich Andres und Patricia Lopez nicht zweimal sagen. Das Klima ist tropisch-schwül, eine Abkühlung mehr als willkommen. Mit Schnorchel und Tauchermaske erkunden die beiden Spanier die Unterwasserwelt. Plötzlich taucht Andres auf: „Kommt schnell. Hier sind ganz viele Stachelrochen.“ Die anderen drei Ausflugsgäste springen aufgeregt ins Wasser, was die Rochen sofort verscheucht.

    Boote fahren nördlich der Inselhauptstadt durch den Höhleneingang zum längsten unterirdischen Fluss der Welt.

    Die Landschaft erinnert an die Kulisse eines James-Bond-Abenteuers. „Es ist wie ein Bad im perfekten Postkartenmotiv“, meint Andres. Exotisch-bunte Vögel sorgen für eine paradiesische Akustik.

    „Essen ist fertig. Alle wieder an Bord“, ruft Sean, der unterdessen mit seinem Gehilfen Ethan eben zwei riesige Fische aus dem Wasser gezogen und gegrillt hat. Dazu serviert er Reis, frische Tomaten und Zwiebelringe – und zum Nachtisch gibt es tropische Früchte.

    „Wir haben Glück, dass wir später als die anderen Boote losgefahren sind. Sonst hätten wir uns die Lagune mit Dutzenden Ausflugsbooten teilen müssen“, versichert Andres. Der Spanier aus Cordoba ist Ingenieur. Er arbeitet zwei Jahre lang in Tokio. Von Japan aus versuchen er und seine Frau Patricia so viel wie möglich von Asien zu bereisen. „Palawan stand bei uns ganz oben auf der Liste.“

    Zu schön für einen Geheimtipp

    Bis vor wenigen Jahren galt der Ort El Nido noch als Geheimtipp. Doch mittlerweile hat sich El Nido international einen Namen gemacht, als Inselhopping-Paradies. Ausflugsanbieter schießen wie Pilze aus dem Boden – fast alle bieten die gleichen Touren an. Nur gut, dass es bei El Nido rund 40 vorgelagerte Inselchen gibt.

    Jose startet wieder den Außenbordmotor und nimmt Kurs auf die nächste Insel – Matinloc Island. Dort steuert er die versteckte oder geheime Lagune mit dem passenden Namen Secret Lagoon an. Die Ankunft ist mehr als ernüchternd, hier ist nichts „secret“. Eine Bangka ankert neben der anderen. Asiatische Touristen mit weißen Sonnencreme-Gesichtern schießen Selfies – von sich alleine, bevorzugt aber mit einem exotischen Touristen aus Europa im Arm. Dennoch: Der Strand ist ein Traum – kaum vorstellbar, wie paradiesisch die Nebensaison sein muss.

    Die Lagunen von Palawan schauen von der Vogelperspektive noch beeindruckender aus.

    Secret Lagoon soll Alex Garland zu seinem Buch „Der Strand“ inspiriert haben, auch wenn die Buchverfilmung „The Beach“ mit Hollywood-Star Leonardo DiCaprio später in Thailand gedreht wurde.

    In El Nido können Urlauber eines der vielen Motorrad-Taxis nehmen oder sich ein Moped leihen, um zu den langen Stränden von Las Cabanas und Nacpan Beach zu fahren. Der Strand von El Nido ist nicht zu empfehlen – er ist längst kein Backpacker-Idyll mehr.

    Das findet man weiter im Norden. Mit der Fähre geht es von El Nido zur acht Stunden entfernten Inselgruppe Coron – sie ist wie El Nido vor zehn Jahren. Einfache Unterkünfte, kaum Handyempfang, dafür viele Inseln mit Traumstränden. Unter Wasser gibt es unberührte Korallenbänke und japanische Schiffswracks aus dem Zweiten Weltkrieg.

    Ein bis zwei Familien pro Insel

    Südlich von El Nido befinden sich die Dörfer Port Barton und San Vicente – die vielen vorgelagerten Inseln können Urlauber alleine erkunden. Häufig leben nur ein bis zwei Fischerfamilien auf je einer Insel. Im Landesinneren gibt es Dschungel und fast 2000 Meter hohe Berge.

    In Sabang – nördlich der Inselhauptstadt Puerto Princesa – befindet sich der gleichnamige Fluss. Er führt in ein acht Kilometer langes Höhlensystem und ist der längste unterirdische Fluss der Welt. Mit Taschenlampen ausgerüstet, entdecken Besucher hier wundervolle Tropfsteinformationen. Der Nationalpark und die Höhlen wurden im Jahr 1999 zum Unesco-Weltnaturerbe ernannt.

    Lange galt die Insel im äußersten Westen der Philippinen als letztes Paradies. Auch heute noch gehört Palawan trotz der vielen Touristen zu den schönsten, wildesten und ursprünglichsten der über 7000 philippinischen Inseln. Die Leser des US-Reisemagazins Travel and Leisure haben Palawan deshalb zu Recht mehrfach zur „schönsten Insel der Welt“ gewählt.

    Quelle


    Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

    [ratings]




    Quelle : https://philippinenmagazin.de/2018/05/06/33238/